Mittwoch, 13. Mai 2009

Dick-chic-Trend?

Die Rubens-Figur steht vor einem Revival: Mollig und selbstbewusst statt dürr und wenig widerstandsfähig ist angesagt - der Hype um die füllige US-Sängerin Beth Ditto sind Anhaltspunkte dafür.

International gilt die 28-Jährige Beth Ditto als Verkörperung des neuen Dick-Chics. Die - pardon - wirklich fette Frontfrau der Punk- Band The Gossip saß schon bei Modeschauen des dürren Modeschöpfers Karl Lagerfeld oder bei Stella McCartney und Jean Paul Gaultier in der ersten Reihe. Bei Fashionshows wurde sie gelobt für ihre offene Art, die ein Bekenntnis zu mangelnder Körperhygiene und lesbischer Liebe einschließt. Die selbstbewusste XXL-Sängerin zieht sich bei Konzerten gerne aus und zeigt stolz ihren Schwabbelbauch. Am 21. Mai tritt sie in Mannheim, am 22. in Berlin und am 23. in Köln auf.


Wer möchte heutzutage mit "Perfektion" belästigt werden?
Großbritannien: Menschen mit "Normalo-Körpern" feiern dort, wo Statistiken zufolge eine der dicksten Bevölkerungen überhaupt lebt, Erfolge. In der Casting-Show "Britain's Got Talent" war erst der Amateur-Tenor Paul Potts erfolgreich und in diesem Jahr wurde die mollige Schottin Susan Boyle gefeiert - beides Typen, die jeweils mindestens drei Magermodels aufwiegen.

Hungerhaken ade?
Trotzdem: Size-Zero-Models haben immer öfter null Aufträge. Seit der spektakulären Verbannung von Magermodels bei Modeschauen in Madrid 2006 setzt sich eine Abkehr von allzu Dünnen durch. Auf den Laufstegen der Modemetropolen führen wieder öfter Frauen mit Normalmaßen die Designerstücke vor. Und selbst wenn sich nicht alle Veranstalter zu einem Magermodel-Verbot durchringen konnten: Verharmloser wie Karl Lagerfeld, der einst behauptete "Natürlich gibt es Mädchen, die sehr dünn sind, aber man darf nicht vergessen, dass sich der Knochenbau geändert hat", scheinen die Definitionshoheit verloren zu haben.

Radio 1s Big Weekend - Day 2

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